Zwei Spitzensportler, ein goldener Moment in Annaberg-Buchholz:

Geschrieben am 11.06.2025
von kontakt


Julia Taubitz und Florian Müller tragen sich ins Goldene Buch der Stadt ein

 

Annaberg-Buchholz, 11. Juni 2025 – Im feierlichen Rahmen des historischen Berghauptmannszimmers des Annaberger Rathauses ehrte die Stadt bereits im vergangenen Monat zwei ihrer erfolgreichsten Sportpersönlichkeiten: Rennrodlerin Julia Taubitz und Doppelsitzerpilot Florian Müller trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein.

 

„Mit diesem Eintrag wollen wir nicht nur sportliche Erfolge würdigen, sondern auch unseren tief empfundenen Dank und Stolz ausdrücken“, betonte Oberbürgermeister Rolf Schmidt in seiner bewegenden Ansprache. „Denn sie tragen den Namen unserer Stadt in die Welt – und machen uns damit reicher, mutiger, inspirierter.“

 

Das Klavierstück Die Schlittenfahrt leitete eine emotionale Reise durch die Karrieren der beiden Ausnahmeathleten ein. Dabei wurde deutlich: Sowohl Julia Taubitz als auch Florian Müller haben nicht nur Medaillen gesammelt – sondern auch persönliche Hürden überwunden, Entbehrungen gemeistert und mit Haltung, Disziplin und Leidenschaft beeindruckt.

 

Julia Taubitz – Stärke mit Herz und Haltung

 

Die gebürtige Annabergerin ist fünffache Gesamtweltcupsiegerin, achtfache Weltmeisterin und Vorbild weit über den Sport hinaus. Ihr Weg begann früh, begleitet von ihrer Familie und beflügelt durch den Ehrgeiz, immer ganz oben zu stehen. „Julia ist ein durchweg positiver Mensch. Sie sagt: Geht nicht – gibt’s nicht. Und das lebt sie jeden Tag“, zitierte Schmidt die Mutter der Rennrodlerin.

 

Einprägsam auch der Umgang mit Rückschlägen: Nach einem Sturz bei den Olympischen Winterspielen 2022 kämpfte sich Julia zurück – und gewann 2025 in Whistler dreimal Gold. „Was Julia auszeichnet, ist ihre Persönlichkeit. Ihre Zielstrebigkeit, ihre Bodenständigkeit, ihr respektvoller Umgang mit Menschen – auch in Momenten größten Drucks“, so der Oberbürgermeister.

 

Florian Müller – Mut, Bewegung und Meisterschaft

 

Auch Florian Müllers Weg war geprägt von frühem Ehrgeiz, großem Trainingsfleiß und einer tiefen Liebe zum Sport. Sein Doppelsitzer-Debüt mit Rodellegende Toni Eggert brachte auf Anhieb einen Weltcupsieg und Bahnrekorde. „Wenn du ein Ziel vor Augen hast, kannst du nicht warten, dass die Ziellinie zu dir kommt – du musst selbst an dir arbeiten“, zitierte Schmidt den jungen Sportler.

 

Seine Eltern beschreiben ihn als willensstark, hilfsbereit und immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Mit eiserner Disziplin hat Florian sich an die Weltspitze gearbeitet – auch wenn das hieß, auf Freizeit zu verzichten und 15 Kilogramm Gewicht zu verlieren, um in die Rodelwanne zu passen.

 

Eintrag mit Symbolkraft

 

Für beide Athleten war der Eintrag ins Goldene Buch ein besonders emotionaler Moment – ein sichtbares Zeichen der Anerkennung aus ihrer Heimatstadt. „Sie sind Vorbilder – nicht nur für junge Sportlerinnen und Sportler, sondern für uns alle“, sagte Rolf Schmidt. „Sie zeigen, wie man sich selbst treu bleibt. Wie man sich nicht beugt, sondern aufrichtet.“

 

Mit spürbarer Wertschätzung der anwesenden Gäste ging ein Abend zu Ende, der weit mehr als sportliche Erfolge feierte – nämlich Charakter, Haltung und die Kraft von Heimatverbundenheit.